Ah, les râleurs!
Im Moment beschwert man sich in ganz Frankreich. Diese Rente, dieser Sarkozy, diese Tankstellen, nichts funktioniert. Die "Fac" ist okkupiert (inklusive Vandalismus), nur besonders strebsame Unterrichtende suchen wöchentlich Alternativen zum schon fast konterrevolutioniär geratenem Lehren, was mir unter anderem einen lehrreichen (eher staubatmenden) Besuch in den Stadtarchiven und vor allem einen Ausflug in den mittelalterlichen Garten von Usèz (nahe der Pont du Gard für die Kanutouristen) bescherte.
Nach 5 unendlich langen Wochen des herumquartierens habe ich nun ein brandneues Zimmer im Écusson (Stadtkern), in der wiederhergestellten Pharmacieschule und sehe aus meinen beiden Fenstern rote unregelmäßige Dächer, St. Anne und vor allem die wunderschöne mittelalterliche Kathedrale St. Pierre: das will alles bezahlt sein, war jedoch sowohl Warterei als auch den Preis wert. Nach wenigen Tagen schon klingelt es an meiner Tür, davor ein winziger junger Mann mit Rattenzähnchen, rotem Haar und Brillchen, spielt, wie ich erfahre, Harmonika (wir san jo alles Künschtler hier, näch). Er pocht auf Schadensersatz wegen der Bauverspätung und der nicht installierten Heizungen. (HALLO! Wir sind in Südfrankreich, im Oktober braucht man keine Heizung!) Er sei krank geworden deswegen (nein, kein Attest) und könne klagen. Unterschreiben, bitte, jede Signatur zählt! KOHLE! Und die Hälfte der Bewohner des Gebäudes sind nichtmal Künschtler, dabei heißt das doch "cité des artistes", oder irre ich mich? Dafür werden wir bei genügend Unterschriften ebenfalls entschädigt. Gestern war übrigens eine Bewohner-Vollversammlung, warum warst'n du nich do? Ich erinnere mich an handgeschriebene Zettelchen, die irgendwo bei den Briefkästen hingen, und mein viel dringenderes Bedürfnis, an den Strand zu fahren. Jedenfalls, ein unangenehmer Typ. Auf meinen Vorschlag, zusammen Mussick zu machen, wird nicht reagiert. Ich unterschreibe mal besser, der guten Nachbarschaft wegen. Aber schade, dass es nicht netter anlaufen wollte. Manche Leute, auch wenn sie gar nicht so unzufrieden sind, nutzen einfach jede Gelegenheit, um sich GANZ OFFIZIELL zu beschweren, sobald was dabei rausspringen könnte. Da werden sogar zu Zitierzwecken Gesetzbücher gewälzt.
Nach 5 unendlich langen Wochen des herumquartierens habe ich nun ein brandneues Zimmer im Écusson (Stadtkern), in der wiederhergestellten Pharmacieschule und sehe aus meinen beiden Fenstern rote unregelmäßige Dächer, St. Anne und vor allem die wunderschöne mittelalterliche Kathedrale St. Pierre: das will alles bezahlt sein, war jedoch sowohl Warterei als auch den Preis wert. Nach wenigen Tagen schon klingelt es an meiner Tür, davor ein winziger junger Mann mit Rattenzähnchen, rotem Haar und Brillchen, spielt, wie ich erfahre, Harmonika (wir san jo alles Künschtler hier, näch). Er pocht auf Schadensersatz wegen der Bauverspätung und der nicht installierten Heizungen. (HALLO! Wir sind in Südfrankreich, im Oktober braucht man keine Heizung!) Er sei krank geworden deswegen (nein, kein Attest) und könne klagen. Unterschreiben, bitte, jede Signatur zählt! KOHLE! Und die Hälfte der Bewohner des Gebäudes sind nichtmal Künschtler, dabei heißt das doch "cité des artistes", oder irre ich mich? Dafür werden wir bei genügend Unterschriften ebenfalls entschädigt. Gestern war übrigens eine Bewohner-Vollversammlung, warum warst'n du nich do? Ich erinnere mich an handgeschriebene Zettelchen, die irgendwo bei den Briefkästen hingen, und mein viel dringenderes Bedürfnis, an den Strand zu fahren. Jedenfalls, ein unangenehmer Typ. Auf meinen Vorschlag, zusammen Mussick zu machen, wird nicht reagiert. Ich unterschreibe mal besser, der guten Nachbarschaft wegen. Aber schade, dass es nicht netter anlaufen wollte. Manche Leute, auch wenn sie gar nicht so unzufrieden sind, nutzen einfach jede Gelegenheit, um sich GANZ OFFIZIELL zu beschweren, sobald was dabei rausspringen könnte. Da werden sogar zu Zitierzwecken Gesetzbücher gewälzt.
sho-shan-nah - 1. Nov, 23:53