Erfüllungsfragen
Kindheits- und Jugendwünsche sich bewahrheiten sehen, einige Jahre zu spät, ist erstmal natürlich berrauschend, abschließend nicht selten enttäuschend. Was schade daran ist: der Komplex der früheren nicht-Erfüllung lastet noch schwer und zu schwer, um ungeteilt erwartungsfrei sich dem neuen Ereignen hingeben zu können. So gibt es zunächst vielleicht einen mentalen High5! mit dem jüngeren Ich - das allweise Lehnstuhl-Ich drängt sich irgendwann aber nach vorn und bedeutet zu Recht: das wusstest du doch alles schon vorher. Es gibt Zeiten für Wunscherfüllung, die schlicht keinen Bezug mehr zum eigentlichen Wunsch haben und nur noch eins provozieren: das schale Ende einer langen Täuschung. Wer wunschfrei lebt, lebt sicher auch dauererfüllt.
Was nicht heißt, dass ü30jährige nun den Flug nach DisneyWorld absagen sollten - eine Verbindung zwischen Wunsch mit eigener Aktualität herzustellen allerdings schon. Wünsche, gerade körperliche, gehen vernunftgesteuert den Weg des eigenen Verfalls, außer vielleicht bei zur Lächerlichkeit verkommenen Gestalten wie Anthony Hopkins in "You'll meet a tall dark stranger" von Woody Allen (2010), der eher noch unter Millionenverlusten ein knackiges Callgirl heiratet, als zu seiner faltigen Exfrau zurückzukehren und die Konfrontation gerade mit der Tochter mit dem Trotz eines schon längst überführten Kleinkindes durchsteht.
Der Trick ist vielleicht, sich, an Stärke und Geist gewinnend, beim Erfüllen ehemaliger Launenhaftigkeiten nicht zu sehr über die Schulter zu schauen und versuchen, dabei nicht alles mitnehmen zu müssen. Denn sonst haben auch die Wünsche keine Chance, sich weiterzuentwickeln.
Was nicht heißt, dass ü30jährige nun den Flug nach DisneyWorld absagen sollten - eine Verbindung zwischen Wunsch mit eigener Aktualität herzustellen allerdings schon. Wünsche, gerade körperliche, gehen vernunftgesteuert den Weg des eigenen Verfalls, außer vielleicht bei zur Lächerlichkeit verkommenen Gestalten wie Anthony Hopkins in "You'll meet a tall dark stranger" von Woody Allen (2010), der eher noch unter Millionenverlusten ein knackiges Callgirl heiratet, als zu seiner faltigen Exfrau zurückzukehren und die Konfrontation gerade mit der Tochter mit dem Trotz eines schon längst überführten Kleinkindes durchsteht.
Der Trick ist vielleicht, sich, an Stärke und Geist gewinnend, beim Erfüllen ehemaliger Launenhaftigkeiten nicht zu sehr über die Schulter zu schauen und versuchen, dabei nicht alles mitnehmen zu müssen. Denn sonst haben auch die Wünsche keine Chance, sich weiterzuentwickeln.
sho-shan-nah - 6. Apr, 11:26