absolut unpersönlich

Dienstag, 8. Januar 2013

ihre unbeantworteten fragen beantwortet (kirchheim)

dafür braucht es nicht mut zum clash, sondern im gegent. lediglich die frechheit, mit dem zwischenmenschlichen heft in der hand den andern zu überrumpeln, aber nicht durch monologisieren ausstauschbar werden zu lassen.

Dienstag, 27. November 2012

Hauptsache Anti

Screw it, Ressentiments eben, wer seine Verletzbarkeit zeigt, wird auch geschlagen.

Wichtige Erkenntnis: dass man jene, die einem so unvorzeigbar vorkommen, in ihrem Reichtum und ihrer Wunderbarkeit nur an ihrem Rückzugsort genießen sollte, niemals aber sie auf ihr Schlachtfeld begleiten darf.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Walk of shame vs. trail of triumph

Oh, I'm gonna feel so low just as this is over - auch dieses Wissen sollte einen vor nichts abhalten.

Erniedrigung, öffentliche, ist die erste Sache, die man gern auslässt bei großen Partys, Hochzeiten etc., beim Abend mit den Leuten. Zuerst ist die Vermeidung selbst das, was einen ins Stolpern bringt, als Unschlüssiger als letzter die weniger peinliche Option zu wählen, ein Nachtreten, nachträgliches Zurechtrücken, wo nur eins offenbar wird: nicht genug backbone für seinen eigenen Weg gehabt zu haben - nicht zu reden von den Selbstvorwürfen.
Ein wahrhafter walk of shame, vorausgegangen von einigen menschlichen Griffen ins Klo, ist ein Moment, in dem du erkennen kannst, wenn du dich nicht mit deinem lauten Mp3-Player ablenkst [noch ein Grund, das Ding endlich auszurangieren], was dir gerade fehlt, was dich zu diesem Grifff gedrängt. Dieser Lauf ist eine kostenlose Therapiestunde, in der du unter dem eingebildeten Geschworenengericht der Blicke der anderen, die sicher wissen, dass du gerade besoffen abgewiesen auf dem Boden bei einem Freund einschliefst, erwachend nicht bei ihm scheißen wolltest [vertrauenssache] und schnell wie ein eingebildeter Penner mit zusammengekniffenen Backen zum nächsten öffentlichen Häuschen ... , wie auch immer, du siehst dich von außen, wie du warst und was das bedeutet: dass du vielleicht mal wieder vöglen solltest, aber auch, dass dir dieser Freund nicht so wichtig ist wie gedacht, dass du nun ohne das ungezwungen-ironische Kleid dastehst und dich nicht mehr in die Unverbindlichkeit flüchten kannst, ohne gewichtige Erklärungen abzugeben.
Ein Gesichtsverlust ist reinigend für alle Beteiligten und zwingt dich zu dem, was gut für dich ist: sehen, wie wenig bei Aufrichtigkeit eigentlich passiert außer dem, was du eigentlich immer wolltest.

Donnerstag, 13. September 2012

...

Ihr seid glatte runde Steine, die ihr Tal nicht lassen können. Steine, bei denen man verweilt, deren Glätte einlädt, sich oft niederzulassen und mit der Hand über ihre Rundung zu fahren. Dem Vorübergehenden strahlen sie schon von Weitem ihre Besonnenheit in seinen wandernden Geist, und ist er fern von ihnen, sehnt er sich danach, seinen Kopf ein wenig auf ihnen abzulegen und dem Rumoren des Tals zu lauschen.
Eure Form und eure Lage, euer Geist in seiner Unbeweglichkeit machen euch zu Symbolen für Heimat, Sicherheit und reibungslosen Empfang, als wäre man nie aufgestanden.
Ich bin der Zapfen, den einer der Bäume über euch abgeworfen hat in eure Gesellschaft, der nach einigem Regen fast schon am Faulen von einem freundlichen Wanderer durch einen Stoß mit der Fußspitze umgedreht wurde, die feuchte Seite zur Sonne hin zum Heilen, und den ein Sammler, ein wehmütiger, mal einsteckt und für immer fortträgt.
Dazu bestimmt, trotz mir weit über mich hinaus zu gelangen, liebe ich so sehr die Wärme eurer runden Rücken, doch kann ich mich nicht in die Vetrautheit der ersten Nachbarschaften zurückdenken, ohne dass etwas Schadhaftes daran wäre. Denn der Stein gibt Immobilität vor, die er ohne Zweifel qua Materie innehat, doch erlebt er duldsam jegliche Veränderung um ihn, die Jahreszeiten, das Leben, die Vorübergehenden, was ihn innerlich verrückt. So sieht der Stein über Jahrzehnte immer gleich aus, während seine Umgebung kaum einen Tag stabil bleibt. Das ist es, was euch verdächtig macht, ihr Steine, und auch, weshalb ich nicht zu euch zurück kann - das Evidente feststellen, was sich längst nicht mehr mit dem Tatsächlichen deckt: dafür habt ihr euer Bild in den Pfützen nach dem Regen.

Montag, 25. Juni 2012

Die Geharnischten

Es kommt nichts raus
aus ihnen
versprochenes ragt noch ins haus
aber bedürftige freude dahin
schön doch, die freiheit loben
enge verweigern am treppenabsatz
nicht nähe noch neues wird
mischen sich bei den restchen
des so verschworenen glücks und dem
wissen ohne den andern,
da stündest du allein

Freitag, 25. Mai 2012

Entstehungskontext

Gefangen im Lagerraum für Sonderinstrumente der Wiener Philharmoniker nach Absturz mit Solosopranistin - Es gab absolut nichts mehr zu sagen.

[Schönberg, op. 20]

Samstag, 7. April 2012

Aus aktuellem Anlass

„Man glaubt im ganzen, daß Interessantheit und Neuheit des Gehaltes die Zeit >vertreibe<, das heißt: verkürze, während Monotonie und Leere ihren Gang beschwere und hemme. Das ist nicht unbedingt zutreffend. Leere und Monotonie mögen zwar den Augenblick und die Stunde dehnen und >langweilig< machen, aber die großen und größten Zeitmassen verkürzen und verflüchtigen sich sogar bis zur Nichtigkeit. Umgekehrt ist ein reicher und interessanter Gehalt wohl imstande, die Stunde und selbst noch den Tag zu verkürzen und zu beschwingen, ins Große gerechnet jedoch verleiht er dem Zeitgange Breite, Gewicht und Solidität, so dass ereignisreiche Jahre viel langsamer vergehen als jene armen, leeren, leichten, die der Wind vor sich her bläst, und die verfliegen. Was man Langeweile nennt, ist also eigentlich vielmehr eine krankhafte Kurzweiligkeit infolge von Monotonie: große Zeiträume schrumpfen bei ununterbrochener Gleichförmigkeit auf eine das Herz zu Tode erschreckende Weise zusammen; wenn ein Tag wie alle ist, so sind alle wie einer; und bei vollkommener Einförmigkeit würde das längste Leben als ganz kurz erlebt werden und unversehens verflogen sein. Gewöhnung ist ein Einschlafen oder doch ein Mattwerden des Zeitsinnes, und wenn die Jugendjahre langsam erlebt werden, das spätere Leben aber immer hurtiger abläuft und hineilt, so muß auch das auf Gewöhnung beruhen. Wir wissen wohl, dass die Einschaltung von Um- und Neugewöhnungen das einzige Mittel ist, unser Leben zu halten, unseren Zeitsinn aufzufrischen, eine Verjüngung, Verstärkung, Verlangsamung unseres Zeiterlebnisses und damit die Erneuerung unseres Lebensgefühls überhaupt zu erzielen.“

Mann, Thomas, Der Zauberberg, Frankfurt am Main, 2002, S.145.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Cadavre Exquis (zu zweit)

Mettre un frein au divertissement
représente peu de choses
enjamber la vérité
en passant du coq à
n'importe comment
- je vous le dis ! -
nawa nawak
et tu l'as bien mérité
sourcil clignote à l'envers et l'étroit
pour commencer
mettons un percing dans le cerveau
comme tu le dis
langue baladeuse. Plouf !

Auf deutsch :
Cadavre Exquis ist ein surréalistisches Poesiespiel, bei dem reihum eine Zeile auf ein Papier geschrieben wird, das beim Weitergeben umgeknickt wird, sodass man nicht sieht, was die anderen sich so dachten. Am Ende des Blattes wird das Ganze in der selben Reihenfolge als Gedicht gelesen.

Dem Spass eine Bremse vorsetzen
steht für wenig
die Wahrheit umbeinen
redent von Gott und der
wie auch immer
-das sag ich Ihnen-
blablabla
und du hast es wohl verdient
die Braue blinkt kreuz und quer
für den Anfang
piercen wir das Hirn
wie du sagst
Spazierzunge. Plouf!

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- ihr seid alle nicht gemeint
- ihr seid alle gemeint

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Distanzierung

Sollte sich hier ein fragwürdiger Link befinden, so bitte ich den rechtskundigen Überprüfer anzuerkennen, dass ich auf keines der verwiesenen Erzeugnisse irgendeinen nennenswerten Einfluss habe.

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