...
Ich bin nicht sonderlich sentimental. Es ist die Umgebung, die, so denke ich für sie mit, will, dass ich es bin. Daher manchmal die Rührseligkeiten.
Besonders merke ich es beim Ausmisten. Da ist beim Wegwerfen netter Geschenke und Einpacken diverser Symbole von ewiger Freundschaft und Liebe in Kellerkisten schon ein kleiner ermahnender Ton im Hinterkopf, aber Kiste zu, Müllsack weg, lenkt mich nicht mal das Bemerken einer neuen Lücke in einen vermissenden Gedankengang. Gegenstände, die ich mit Menschen verbinden sollte, rufen in mir viel eher ein Gefühl der Unzulänglichkeit hervor, nämlich nicht in der Lage zu sein, genauso zu empfinden, wie der Gegenstand es bedeuten könnte. Sich dessen zu entledigen stellt also meine Gefühlsautonomie und -selbstgerechtigkeit wieder her.
Diese Art, ein Jahr im Lärm und Vollrausch und ungepuderten Liebesbezeugungen zu beenden, war mir noch nie sonderlich geheuer und verdiente seit jeher meine ablehnende Verachtung. Vorsätze, neue Terminplaner und allgemeine Aufgeräumtheit suggerieren mir keinen Wunsch nach Neubeginn oder Änderung meines Verhaltens, sondern bestätigen nur wieder den Vorwurf an die Allgemeinheit, sich von willkürlich gesetzten Daten konditionieren zu lassen.
Und schließlich die zu erledigende Arbeit: Keine Eile, keine Depression. Ich würde es nicht mal mehr Prokrastination nennen, da weder schlechtes Gewissen noch sonstige Komplexe auftauchen. Vermute ich Sinnlosigkeit und grundsätzliches Desinteresse, stelle ich meinem unterbewussten Trieb, alles erledigen zu müssen, so viele Hindernisse wie möglich in den Weg. Applaus ist weniger wichtig als Selbstabschirmung und nutzloser Stress. Will man da noch ins Reine kommen, mit sich und dem, was zu tun ist, dann bleibt wirklich nur noch der Vergleich mit dem wissenschaftlichen Unkraut jäten (ist überall, wächst nach und muss alles Vierteljahr erledigt werden).
Besonders merke ich es beim Ausmisten. Da ist beim Wegwerfen netter Geschenke und Einpacken diverser Symbole von ewiger Freundschaft und Liebe in Kellerkisten schon ein kleiner ermahnender Ton im Hinterkopf, aber Kiste zu, Müllsack weg, lenkt mich nicht mal das Bemerken einer neuen Lücke in einen vermissenden Gedankengang. Gegenstände, die ich mit Menschen verbinden sollte, rufen in mir viel eher ein Gefühl der Unzulänglichkeit hervor, nämlich nicht in der Lage zu sein, genauso zu empfinden, wie der Gegenstand es bedeuten könnte. Sich dessen zu entledigen stellt also meine Gefühlsautonomie und -selbstgerechtigkeit wieder her.
Diese Art, ein Jahr im Lärm und Vollrausch und ungepuderten Liebesbezeugungen zu beenden, war mir noch nie sonderlich geheuer und verdiente seit jeher meine ablehnende Verachtung. Vorsätze, neue Terminplaner und allgemeine Aufgeräumtheit suggerieren mir keinen Wunsch nach Neubeginn oder Änderung meines Verhaltens, sondern bestätigen nur wieder den Vorwurf an die Allgemeinheit, sich von willkürlich gesetzten Daten konditionieren zu lassen.
Und schließlich die zu erledigende Arbeit: Keine Eile, keine Depression. Ich würde es nicht mal mehr Prokrastination nennen, da weder schlechtes Gewissen noch sonstige Komplexe auftauchen. Vermute ich Sinnlosigkeit und grundsätzliches Desinteresse, stelle ich meinem unterbewussten Trieb, alles erledigen zu müssen, so viele Hindernisse wie möglich in den Weg. Applaus ist weniger wichtig als Selbstabschirmung und nutzloser Stress. Will man da noch ins Reine kommen, mit sich und dem, was zu tun ist, dann bleibt wirklich nur noch der Vergleich mit dem wissenschaftlichen Unkraut jäten (ist überall, wächst nach und muss alles Vierteljahr erledigt werden).
sho-shan-nah - 4. Jan, 13:34